Nach Kopenhagen – Tagestrip vom Ferienhaus in Dänemark
Ein Tagestrip nach Kopenhagen bringt Abwechslung und Schwung selbst in den exklusivsten Ferienhausurlaub. Die dänische Landeshauptstadt ist ein treffliches Ausflugsziel: Dank ihrer Lage am Øresund, der vortrefflichen Infrastruktur für Radfahrer und öffentlichen Nahverkehr, der vielfältigen Kulturszene und des immensen Freizeitangebots liegt sie in Sachen Lebensqualität im europäischen Vergleich weit oben. Vielen Einwohnern ist anzumerken, wie sehr sie ihre Metropole schätzen. Kopenhagen wirkt heiter, lebensfroh und einladend.
Kopenhagen – heiter, lebensfroh, einladend
Wir gliedern den möglichen Tagesausflug nach Familiensituation, Interessen und Themen, die sie nach Belieben miteinander kombinieren können. Abgesehen vom Sonntag, wenn das Parken an vielen Stellen frei ist, eignet sich das eigene Fahrzeug nur bedingt zur Anreise. Die Parkflächen in der Innenstadt sind rar und teuer, die Wege relativ kurz. Wer sich im Voraus eine Copenhagen Card zulegt, kann diese in einem gewissen Einzugsgebiet bereits zur Anreise mit S-Bahn oder Bus nutzen, ist mit dem öffentlichen Verkehr konkurrenzlos flott in der Stadt unterwegs und genießt zu den meisten Attraktionen freien Eintritt. Je nach Programm kann sich diese Investition schnell rentieren, besonders für Familien (wobei der Eintritt in gewöhnliche Museen für Personen unter 18 Jahren meistens ohnehin frei ist).
Am Hafen Christianshavn in Kopenhagen
Kopenhagen mit Kindern
Der Klassiker in Kopenhagens Familienprogramm ist das Tivoli, eine unnachahmliche Mischung aus Park und Märchenland, Kultur und Varieté, Jahrmarkt und jeder Menge Gastronomie. Besonders stimmungsvoll sind die verspielten Fassaden und die bunten Lichter am Abend. Das Kulturprogramm umfasst u.a. Konzerte, Ballett, Pantomimentheater. Wer den Jahrmarkt favorisiert, sollte sich einen Turpas zulegen, der freie Fahrt gewährt. Übrigens gibt es eigens ausgewiesene Bereiche, wo die Besucher ihren mitgebrachten Proviant gemütlich verzehren können.
Auf der Insel Amager thront Dänemarks Nationalaquarium am Ufer nahe Amager Strandpark. Die Außenarchitektur wie ein Wasserwirbel gestaltet, entführt Den blå Planet (Der blaue Planet) auf fast alle Kontinente, ob einheimische Gewässer, Pazifik oder Amazonas. Das größte Aquarium durchquert ein Tunnel, so dass die Besucher auf Tuchfühlung mit Haien und gewaltigen Rochen sind. Beliebt ist auch der Außenbereich mit Ottergehege, Krabbenfangsteg und tollem Spielplatz.
Überhaupt die Spielplätze: Ein Herz für Kinder zu haben, das beanspruchen viele – Kopenhagen tut auch einiges für den Nachwuchs. In jeder Grünanlage, bei so gut wie jedem jedem Outdoor-Ausflugsziel finden sich ideenreich gestaltete Spielplätze, werktags teilweise mit ausgebildetem Personal besetzt, das zusätzliches, altersgerechtes Spielzeug ausgibt. Hilfreich die Karte mit allen Spielplätzen auf der städtischen Website.
Sollte Ihr Kopenhagen-Ausflug ausgerechnet auf einen Schlechtwetter-Tag fallen, empfiehlt sich das Experimentarium im nördlichen Stadtteil Hellerup. Dort wo einst das Tuborg-Bier gebraut wurde, beherbergt eine riesige Halle über 100 Stationen, die die Besucher zum Testen und Experimentieren anleiten. Themen sind vor allem Umwelt, Gesundheit und Naturwissenschaften.
Ähnlich wie das Tivoli, ist Kopenhagens Zoo (1859!) am Roskildevej wie ein Landschaftspark gestaltet, was dem Areal eine besondere Atmosphäre verleiht. Jüngste Errungenschaften sind die (modernisierten) Gehege der Pandas, Affen, Elefanten und Eisbären, wobei den Norden eine eigene Sektion repräsentiert. Nicht verpassen: Die Gehege der sog. Savanne liegen südlich des Roskildevej und sind nur über eine Unterquerung zu erreichen.
Sie müssen übrigens nicht den kompletten Tagesablauf nach den Kindern ausrichten. In großen (Kunst-)Museen wie z.B. Statens Museum for Kunst betreut kundiges Personal den Nachwuchs der Besucher, auf dass dieser malen, basteln oder anderweitig kreativ werden kann. Kinder, die nicht permanent am Rockzipfel der Eltern hängen, können so für einige Zeit beschäftigt werden. Es ist jedoch anzuraten, sich im Voraus über solche Angebote zu erkundigen und dafür nicht in den Randzeiten zu erscheinen.
Hochkarätige Museen zu Kunst und Geschichte
Dänemarks Stiftungsrecht macht es relativ einfach, dass sich Firmen in Kunst und Kultur engagieren und solche Investitionen größtenteils steuerlich verrechnen können. Ein Paradebeispiel dafür ist Glyptoteket, die 1897 im Auftrag der Carlsberg-Brauerei eingeweiht wurde. Das mehrfach erweiterte Gebäude beherbergt eine große Altertumssammlung, klassische französische Malerei und Bildhauerei sowie dänische Kunst aus dem 19. und 20. Jahrhundert. Eine gläserne Kuppel überdacht ein entzückendes Atrium mit Palmen und üppigem Grün, Brunnen und Café Picnic. Dienstags ist der Eintritt frei.
Statens Museum for Kunst ist Dänemarks größtes Kunstmuseum (1896), wobei stets nur ein Teil des Fundus aus 700 Jahren ausgestellt werden kann. Empfangen werden die Besucher vom gewaltigen Altbau, der sich der europäischen Kunst bis 1900 widmet. Als vor 25 Jahren ein Anbau unumgänglich wurde, fanden die Architekten mittels Brücken in einer glasüberdachten Halle eine kunstvolle Lösung, Alt und Neu miteinander zu verknüpfen. Der Anbau zeigt die Moderne und weist mit seiner verglasten Rückseite zum Park Østre Anlæg.
Im Park Østre Anlæg verbirgt sich ein weiteres arriviertes Kunstmuseum (1911), das einem Tabakfabrikanten zu verdanken ist: Den Hirschsprungske Samling würdigt die dänische Malerei im 19. und 20. Jahrhundert, worunter auch das Goldene Zeitalter in Kunst und Wissenschaft (1800–1850) fällt. Stark vertreten sind die sog. Skagenmaler, eine Gruppe von Landschaftsmalern, die ab etwa 1875 eine sommerliche Künstlerkolonie in Skagen etablierten, dort wo an Nordjütlands Spitze Nord- und Ostsee gegeneinander fließen und oft ein ganz eigenes Licht scheinen soll.
Erst 2020 öffnete der Neubau eines historischen Museums, das eine dunkle Zeit für Dänen und Deutsche in Erinnerung hält: Das Frihedsmuseet (Freiheitsmuseum) berichtet aus den Jahren 1940–45, als das Land von deutschen Truppen besetzt war. Im Vergleich zu anderen Ländern begann die Besatzung im Alltag relativ moderat, mündete aber dennoch in Widerstand und Sabotage sowie Terror auch gegen die Zivilbevölkerung. Sehr zu empfehlen sind die Führungen, denn die Forschung ist weiter im Gange und liefert noch immer neue, spannende Einzelheiten.
Auch die wohl überraschendste unter den hochkarätigen Kunstsammlungen Kopenhagens geht auf eine engagierte Einzelperson zurück: Der Anwalt C.L. David übertrug 1945 seine umfangreiche Sammlung an orientalischer Kunst einer Stiftung, die sie als Davids Samling der Öffentlichkeit zugänglich machte: Lassen Sie sich in eine andere, fremde Welt entführen und von der unglaublichen Vielfalt der Exponate verzaubern. Der Eintritt ist frei, als informativer Begleiter empfiehlt sich ein Tablet zur Ausleihe. Beheimatet am Park Kongens Have.
Das Schloss Rosenborg befindet sich im königlichen Gartens Kongens Have
Das royale Kopenhagen
Dänemarks Royals wohnen in Schloss Amalienborg im Stadtteil Frederikstaden, der in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts für Adel und Oberschicht entstand. Sein Zentrum bildet der achteckige Schlossplatz, den vier Rokoko-Adelspalais begrenzen. Die Königsfamilie zog hier erst 1795 ein, nachdem Schloss Christiansborg niedergebrannt war. Königin Margrethe II. bewohnt das in Richtung Hafensund rechts gelegene Christian IX’s Palæ, Thronfolger Frederik und Familie wohnen links daneben im Frederik VIII’s Palæ.
Die größte Attraktion ist freilich die Wachablösung der Königlichen Leibgarde, die jeden Tag um 12 Uhr auf Amalienborg stattfindet – und wenn die Königin zu Hause ist, dann sogar mit Musik. Es ist ein Erlebnis, die exakt einstudierten Bewegungen und Abläufe der Zeremonie zu beobachten, und auch für uns Zaungäste gelten gewisse Regeln. Wenn die Wachablösung vorüber ist, dürfen Sie den jungen Kerlen unter den schweren Bärenfellmützen näher kommen; ein Lächeln ist ihnen allerdings nur selten zu entlocken.
In Amalienborgs Christian VIII’s Palæ sind Privatgemächer und Arbeitszimmer früherer Könige zu besichtigen, zudem Gastgeschenke, Bibliothek und Ordenskabinett. Ergiebiger ist der Besuch von Schloss Rosenborg im Park Kongens Have. Das dunkle Renaissance-Schloss (1624) war nie bewohnt und fungierte stattdessen als königliche Rumpelkammer, wo all der Prunk landete, der in den bewohnten Schlössern aussortiert worden war. Rosenborg sehen heißt den Begriff »pompös« verstehen – und als Zugabe gibt’s die Kronjuwelen zu begutachten.
Das 1884 letztmals abgebrannte Schloss Christiansborg im historischen Zentrum Slotsholmen wurde bis 1927 wieder aufgebaut. Hier sind u.a. das Oberste Gericht, das Parlament Folketing und die Abgeordneten untergebracht. Die Repräsentationsräume der königlichen Familie (zum Beispiel für Staatsempfänge) sind an freien Tagen zu besichtigen. Zugänglich sind ferner die Ruinen unter Christiansborg, die einstige Schlossküche sowie der Schlossturm, der eine tolle Aussicht freigibt. Auf dem Reitplatz im Hinterhof werden die königlichen Rösser in Form gehalten, die zu festlichen Anlässen als Reit- oder Zugpferde dienen.
Design und Architektur
Skandinavisches Design ist längst ein Begriff, woran dänische Formgeber einen hohen Anteil haben. In Kopenhagen widmen sich zwei Museen dem Thema: Während das Designmuseum Danmark sowohl historische Zusammenhänge als auch aktuelle Ausstellungen präsentiert, wendet sich das verschachtelte, aus Glaskuben konstruierte BLOX (2018) mit dem Dansk Arkitektur Center eher ans Fachpublikum. Dekorativ am Hafensund platziert, ist es gleichzeitig als urbane Begegnungsstätte (mit Events) konzipiert.
Effektvoller als Historie und Zukunftsvisionen sind reale Beispiele zum Schauen und Anfassen. In Kopenhagens Innenstadt gibt es einen wahren Design-Palast: Das Einrichtungskaufhaus Illums Bolighus am Platz Amagertorv führt eine enormes Sortiment von kleinen Haushaltshelfern bis zu Lampen und Möbeln. Darunter befinden auch Klassiker wie die PH-Leuchten, die bis heute ungezählte Wohnräume zieren. Das Preisniveau ist hoch, ein Küchenutensil in dänischem Design allerdings ein authentisches, bezahlbares Souvenir.
Dass Design und Architektur zunehmend in das Bewusstsein der breiten Bevölkerung rückten, daran hat in Kopenhagen die Erweiterung der Königlichen Bibliothek einen gewissen Anteil, besser bekannt als Der Schwarze Diamant (1999). Der glatte, leicht asymmetrische Kubus aus schwarzem Granit ist ein Blickfang, besonders wenn sich bei Sonne das Wasser des Hafensunds auf der Fassade spiegelt. Ein Tipp: Fahren Sie im Atrium auf den Rolltreppen nach oben und erfreuen Sie sich am Blick hinaus auf Sund und Kanal.
Um die moderne Wohnarchitektur in Augenschein zu nehmen, gibt es eine reizvolle wie bequeme Lösung: die Fahrt mit dem gelben Hafenbus, der für kleines Geld zwischen den Ufern pendelt und viele Wege verkürzt. Nehmen Sie die Route 991 bis zur südlichen Endhaltestelle Teglholmen: Sie passiert fortwährend Wohnquartiere, die seit den 1990ern stillgelegte Industrieareale ersetzten.
Nicht alles Neue muss freilich gelungen sein: Im nördlichen Einzugsbereich des Hafenbusses prangt die Königliche Oper (2005) am Sund, ein überdimensionierter Klotz mit fragwürdiger Frontpartie – zu verdanken einem schwerreichen, hochbetagten Reeder, der den Bau zwar via Stiftung vorfinanzierte, dafür aber in fast allen gestalterischen Fragen mitreden wollte und am Ende sogar den anfangs beteiligten Stararchitekten vergrault hatte.
Hyggeliges Kopenhagen
Hoher Lebenswert – typisch Kopenhagen
Um Kopenhagen authentisch zu erleben, muss man nicht unbedingt Geld ausgeben. Im Folgenden stellen wir Orte vor, die die hohe Lebensqualität der Stadt widerspiegeln.
Nirgends hat sich Kopenhagen so stark verändert wie entlang des Hafensunds. An Islands Brygge konnten die Anwohner mitentscheiden, wie ihr Uferabschnitt zukünftig aussehen sollte; das Resultat (2002) ist imposant: Grünflächen mit Liegewiesen und Spielplätzen, Kunst und Relikte aus der Zeit der einst hier verkehrenden Industriebahn, Bürgerbüro und Kulturhaus, Bistro, Raststellen und Grills sowie ein Steg. Den ungehinderten Zugang ans Wasser krönt das Freibad Havnebadet mit fünf Becken und Sprungturm, Eintritt frei.
Von den vielen Grünanlagen Kopenhagens ist Kongens Have der populärste. 1606 am Rand der Innenstadt als Park des Rosenborg Slot zum Lustwandeln für die Royals angelegt, ist er heute ein Treff für alle: Kindergarten- und Vorschulkinder kommen zum Spielen, Spaziergänger und Eltern mit Kinderwagen zum Flanieren, Berufstätige zur Mittagspause, Studenten ebenso wie Senioren zum Picknick, Familien, Nachbarn und sonstwer zum Feiern. Gastronomie gibt es auch, und im Sommer öffnet Di–So um 14 Uhr das Marionettentheater mit kreativen Stücken, Eintritt frei.
Der Stadtteil Ørestad eignet sich für alle, denen das empfohlene »Architektur-Sightseeing« mit dem Hafenbus gefallen hat und die noch mehr moderne bis futuristische Architektur entdecken möchten. Der neue Stadtteil auf der großen Insel Amager gilt international als Musterbeispiel für eine großzügige und vielfältige Stadterweiterung. Nehmen Sie die Metro M1 zur Station Ørestad und starten Sie Ihre Erkundung am Ørestads Boulevard. Auf der Ostseite der Insel erstreckt sich der ungemein populäre Amager Strandpark (2005) mit zig Flächen für Sport, Freizeit, Erholung.
Abgesehen vom Hafenbus und den Kanalrundfahrten, sind nach Fahrplan verkehrende Schiffe und Boote weitgehend aus der Innenstadt verschwunden. Wer maritimes Milieu aus der Nähe erleben will, pilgert zur schnurgeraden Langelinie, wo die Kreuzfahrtschiffe festmachen. Ein Softeis an der Langelinie zu verputzen, das gilt als Klassiker. Der Kai gehörte einst zum Kastell, das (ab 1626) als Verteidigungsanlage entstand und heute als Grünanlage Zuspruch findet. Die berühmteste Anrainerin jedoch ist die zierliche Kleine Meerjungfrau, die seit 1913 auf einem Findling posiert.
Herstellung und gemütliches Trinken von eichengereiften dänischem Bier an der Kopenhagener Hafenfront
Cafés und Restaurants in Kopenhagen: Essen und Trinken als Lebensgefühl
Zur hohen Lebensqualität vieler Hauptstädter gehört auch ein ausgeprägter Sinn für schmackhaftes Essen sowie die Bereitschaft, sich dafür zusammen mit Familie, Freunden oder beruflichen Kontakten Zeit zu nehmen, sozusagen Hygge in Reinkultur. Und davon profitieren wiederum wir Touristen in Kopenhagen, indem sich eine enorme Bandbreite an einladenden Lokalen für eine Rast eröffnet, vom anspruchsvollen Restaurant über Cafés und Bistros bis zum Hotdog-Stand.
Inzwischen rühmt sich das (im europäischen Hauptstadt-Vergleich) überschaubare Kopenhagen rund 15 Restaurants, die mindestens ein Michelin-Stern dekoriert. Normalerweise eignen sich diese Nobelküchen weniger für Tagesbesucher, da sie auf längere Zeit ausgebucht sind sowie erst am Abend öffnen, wenn die Ferienhausurlauber bereits auf der Rückfahrt zu ihrem Domizil sind. Wer auf Sterne als Auszeichnung und einen vierstelligen Kronenbetrag pro Person verzichten kann, isst prima in einem der niveauvollen Cofoco-Restaurants (Copenhagen Food Collective).
Das Smørrebrød erlebt seinen x-ten Frühling: Wörtlich übersetzt heißt es zwar Butterbrot, ist aber vielmehr ein Tummelplatz für kunstvolle Beläge von Fisch bis Tartar, Käse, Grünzeug und Saucen. Typische Smørrebrød-Lokale sind zünftig eingerichtet und öffnen über die verlängerte Mittagszeit. Eine eher elegante Ausgabe ist das Restaurant Amalie und ein authentisches mit maritimem Interieur das Kanal Cafeen am und sommers auf (!) dem Frederiksholms Kanal. Gute Küche und rustikales Ambiente vereinen seit jeher das Restaurant Kronborg und Husmann’s Vinstue.
Typisch Kopenhagen beschränkt sich in der Gastronomie nicht aufs Smørrebrod. Wer den Zoo besucht, findet ganz in der Nähe die stimmungsvollen Familiehaver (Familiengärten), egal ob sie nun Hansen, Krøger oder Petersen heißen. Sie öffnen im Sommerhalbjahr, servieren bevorzugt Hausmannskost und sind Inbegriff von Gemütlichkeit und guter Laune. Viel Lokalkolorit vermitteln auch alle Gaststätten, die an einem Ufer oder Kanal platziert sind, wie das Yum Yoga & Cafe im Südhafen, das Færge Cafeen oder die Christianshavn Bådudlejning (siehe das Foto oben).
Cafékultur mit Pfiff: In den Cafés bekommen Sie zumeist ganztägig warmes Essen, das von der populären Crossoverküche dominiert wird: also Sandwiches und Burger, Suppen und Salate sowie diverse Tellergerichte, teils mit regionalen, teils mit internationalen Akzenten. Namen wie Under Uret, Café Wilder oder Dina Bar Kafe haben eine stolze Tradition. Wie ein Antiquariat eingerichtet sind (bei anerkannt guten Speisen) das Bastard Café und das Paludan Bogcafé. Und als gute Adresse für Süßes und Herzhaftes zugleich erweist sich das nostalgische Mormors.
Nicht zu vergessen: Ein Klassiker (nicht nur) für Vegetarier ist das RizRaz mit seinem mediterran inspirierten Buffet. Im Pizza-Ranking steht zurzeit die Madbaren Marmorkirken weit oben, bei den Sandwiches Smagsløget. Eilige pausieren am mobilen Hot-Dog- oder am Streetfood-Stand. Zeit lässt sich ebenso sparen, wenn das besuchte Museum über ein Lokal verfügt – darunter gibt es echte Entdeckungen. Verführerische Markthallen-Atmosphäre herrscht in den Torvehallerne.
Die berühmte Einkaufspassage Strøget in Kopenhagen
Shopping in Kopenhagen: Entdeckungen im Kleinen und auf großer Bühne
Wenn ein skandinavischer Tourist freudestrahlend in sein Telefon ruft, er stehe gerade auf Strøget, dann befindet er sich auf Kopenhagens bekanntester Einkaufsmeile. Die 1,1 km lange City-Fußgängerzone führt zwischen Rathausplatz und Kongens Nytorv über fünf Straßen und Plätze. Nun ist Strøgets Ruf glamouröser als die Realität, denn viele Läden sind (internationaler) Standard und austauschbar, abgesehen von einheimischen Ikonen wie Lego und Bang & Olufsen.
Auf Strøgets hübschem Platz Amagertorv jedoch ballt sich der Luxus mit dänischer Tradition: Hier residieren sog. Flagship-Stores, etwa der Porzellanmanufaktur Royal Copenhagen und der Silberschmiede Georg Jensen, und das weitläufige Einrichtungshaus Illums Bolighus, unangefochtenes Podium für Wohndesign. Einige wenige Unikate wie Hut- oder Teegeschäft finden sich in Strøgets Seitenstraße Købmagergade.
Mit eher schmalen, nicht aufpolierten Gassen ist das studentische Latinerviertel Strøgets Gegenprogramm in der City, geprägt von kleinen Läden und Lokalen. Eine große Rolle spielt hier Secondhand, ob Mode, Comics oder Vinyl. Mehr Entdeckungen im Kleinen – meist mit Neuware – warten rund um die Hauptstraßen in den Stadtteilen Vesterbro (Vesterbrogade, Sønder Boulevard sowie Istedgade zwischen Gasværksvej und Enghave Plads) und Nørrebro (Nørrebrogade).
Als Top-Adressen in Sachen Shopping gelten allerdings zwei andere Straßen in Nørrebro: die Ravnsborggade für alle, die es mit Antiquitäten haben, und die kopfsteingepflasterte, breite Jægersborggade, wo sich im Souterrain oder Erdgeschoss gefälliger Häuser schöne Läden aneinanderreihen. Wer die besondere Note schätzt, das Kreative, das Manuelle, ist hier recht am Ort: ob Keramik oder Schmuck, Wolle oder Mode, Karamell oder Schokolade von Hand gefertigt. Bäckerei, Weinbar, das Coffee Collective u.a. setzen weitere kulinarische Akzente.
Einen guten Ruf genießt Kopenhagen auch dank seiner Flohmärkte, geht es um Antiquitäten (wie samstags am Gammel Strand und freitags am Berthel Thorvaldsens Plads) oder um das übliche Sortiment von Trödel bis echten Schätzchen. Schicke und wahre Kaufhaus-Tempel sind Magasin du Nord und Illum, beide an Strøget, sowie das Waterfront Shopping in Hellerup, bekannte Outlets das am Kreuzfahrtkai Langelinie und das von Royal Copenhagen in Frederiksberg.
An der Dänischen Riviera
Von Kopenhagen ist es nicht weit bis ins schöne Nordseeland
Wer den Tagestrip nach Kopenhagen von Süden oder Westen aus unternimmt, sollte unbedingt auch einen Ausflug nach Nordseeland erwägen, das für eine eher ländliche Region überraschend viele Attraktionen zu bieten und dessen Küste ihre ganz eigenen Reize hat. Wer das hochkarätige Kunstmuseum Louisiana an der Øresundküste besichtigen will, ist eigentlich schon mittendrin.
Foto 1, Das NH Collection Copenhagen befindet sich in schöner Lage neben dem Hafen im Herzen von Kopenhagen., © NH Collection Copenhagen / Copenhagen Media Center
Foto 2, Hafenrundfahrt in Kopenhagen, © Kim Wyon / VisitDenmark’s Media Center
Foto 3, Terrasse in Kopenhagen, © David Zanardi Photography / VisitDenmark’s Media Center
Foto 4, Schloss Rosenborg im Garten Kongens Have, © Kim Wyon / VisitDenmark’s Media Center
Foto 5, Einkaufspassage Strøget, © Ty Stange / Copenhagen Media Center
Foto 6, Mikkeller Baghaven, © Daniel Rasmussen / Copenhagen Media Center
Foto 7, An der Dänischen Riviera, © Tine Uffelmann – VisitNordsjælland / VisitDenmark’s Media Center
Fakten zu Kopenhagen
Gegründet:
1254
Fläche:
86,20 km2
Einwohner:
ca 630.000
Einw./km2:
7336
Migrationshintergrund:
20%
Großraum Kopenhagen:
1.330.000 Einwohner
Fähren:
Oslo/Norwegen, Ystad/Schweden, Bornholm, Swinoujscie/Polen
Brücke-/Tunnel:
Malmö/Schweden