Die Burgruine Hammershus
Auf einer Klippe von 74 Metern liegt das Hammershus, eine der größten Burgruinen von Nordeuropa. Von einer 750 Meter langen Ringmauer umgeben war sie früher ein wichtiger Stützpunkt bei den Kämpfen zwischen den Erzbischöfen und den Königen.
Auf der Insel Bornholm
Sie finden das Hammershus auf der Insel Bornholm am Langebjergvej. GPS-Wanderer können die Koordinaten 55° 16′ 15,5″ N, 14° 45′ 18″ O eintragen, um das Hammershus zu erreichen. Die Fahrzeit von Hammerhavn aus beträgt ca. 16 Minuten. Der Wanderer erreicht das Hammershus von Hammerhavn aus in weniger als einer halben Stunde.
Geschichtliches rund um das Hammershus
Die Erzbischöfe von Lund waren im 12. Jahrhundert die Eigentümer des Hammershus. Mehrfach verloren die Erzbischöfe in dieser Zeit das Bauwerk an die Könige. Im Jahr 1521 fand eine Eroberung der Burg durch die Lübecker Hanse statt. Unter dem Lübecker Vogt Bernt Knop wurde die Burg erheblich ausgebaut. Nach einer kurzzeitigen Besetzung des Hammershus durch die Schweden im Jahre 1658 wurde die Burg zwischen 1660 und 1661 zum Gefängnis der dänischen Königstochter Leonora Christina. Nachdem die Burg im Jahre 1743 aufgegeben wurde, wurden Teile des Bauwerkes abgerissen und als Baumaterial eingesetzt. Erst im Jahre 1822 wurde die Ruine mit einem königlichen Erlass unter Denkmalschutz gestellt. Im späten 19. Jahrhundert wurden die ersten Konservierungsmaßnahmen eingeleitet. Diese dauern bis heute an.
Die Anlage als solche
Das Hammershus setzt sich aus einem Innenhof und zwei Außenhöfen zusammen. Die Festung wird durch einen rechteckigen Donjon (einem Wehrturm) beherrscht. Über einen quadratischen Torturm kann der Innenhof erreicht werden. Dieser wird über eine neun Meter hohe Ringmauer mit verschiedenen Flankentürmen geschützt. Die unterschiedlichen Gebäude waren an der Innenwand der Mauer befestigt. Mittels einer Schlucht und des Wachturms war es möglich, unbemerktes Näherkommen von Feinden zu verhindern.
Das Hammershus als Sehenswürdigkeit
Vor allem für Touristen ist das Hammershus heute eine interessante Attraktion. Gleich beim Eintritt ins Bauwerk gelangen Sie per Brücke über den Burggraben. Dies ist, im Gegensatz zu früheren Zeiten, heute keine Zugbrücke mehr. Im Bogen entdecken Sie zwei Vorhöfe und den gut erhaltenen Hauptturm der inneren Burganlage (Manteltårnet). Dort können Sie auch das Speicherhaus besichtigen. Auch die Schlosskirche mit ihren Prunkräumen ist noch recht gut erhalten. Hinter der Kirche befinden sich an der äußeren Burgmauer die Reste der Brauerei und der Bäckerei.
Die Ausstellung im Hammershus
Am Eingang der Burganlage entdecken Sie eine Ausstellung rund um das Leben auf der Burg um das Jahr 1570. Hier können Sie auch ein rekonstruiertes Modell der kompletten Anlage betrachten. Ein weiteres Modell zeigt das Innere der Burg, das von den Gefangenen im Verlies bis zur Arbeit in der Küche und den Toilettenräumen des Königs einen vielseitigen Blick auf das Leben in der damaligen Zeit gewährt. Die Ausstellung präsentiert auch originale Fundstücke, wie Bekleidung, Haushaltsgeräte und Waffen.
Kulinarisches am Hammershus
Das Hammershus muss für seine Gäste nicht zum Hungerturm werden. Neben der Ausstellung zur Burggeschichte wurde auch ein kleines Café mit Kiosk eingerichtet. Hier bekommen Sie schnelle, aber gaumenfreundliche Speisen und Getränke zubereitet.
Das Hammershus als Konzert-Location
Jeden Juli wird in der Nähe der Burg das OpenAir Hammershus Fairtrade Concert abgehalten. Neben den musikalischen Darbietungen gibt es bei Anbruch der Dunkelheit auch ein Lichterspiel an der Burgruine zu bewundern, die dann zu einer farbenfrohen Kulisse des Spektakels wird.
Fazit: Ein toller Blick in die Geschichte
Die Mauern des Hammershus haben viele interessante Geschichten zu erzählen. Und die Ausstellung am Slotsgarden hilft Ihnen dabei, die Eindrücke einzuordnen. Ihre Kinder sind sicherlich von der historischen Kleidung und den ausgestellten Waffen begeistert. Lassen Sie sich von diesem Blick in die Geschichte in vergangene Zeiten entführen.
